Südtirol 2019

Wohl noch angesteckt vom wunderschönen Urlaub am Gardasee, wählten wir in diesem Jahr das Südtirol aus. Fündig wurde ich in der nördlichsten Region Italiens bei Brixen, auf dem tollen Mayrhof. Wie auch im letzten Jahr, war ich mit der Buchung des Urlaubes sehr spät dran, umso schöner welch tolles Appartement ich noch auffand. Alles war sehr neu und gepflegt und die Hausherren so super freundlich. Mit etwas Abstand kann man sagen, dass es einfach super gut zwischen uns harmonierte und der Abschied nur mit Wehmut folgte. In kürzester Zeit hatten wir uns sehr liebgewonnen, gerade da die Kinder immer schön miteinander spielten. Wir lagen täglich im Austausch und durften so auch viele Tipps für mögliche Tagesausflüge erfahren.

Im Vorfeld lag ich mit vielen Freunden im Austausch. Oft viel im Zusammenhang mit Südtirol die Aktivitäten „Wandern“ und „Fahrrad fahren“. Grundsätzlich hatten wir andere Ziele und richteten uns voll und ganz nach Liam. Bereits daheim hatte ich ihm ein Video des städtischen Schwimmbads gezeigt und er war Feuer und Flamme dieses zu besuchen. Zunächst musste er sich jedoch noch etwas gedulden, denn am 1. Tag nach der Anreise machten wir uns auf den Weg nach Kaltern am See. Mein Bruder war mit Familie vor Ort und wir besuchten sie kurzerhand bei ihrem Domizil. Die tolle Lage und der private Zugang zum See waren einfach nicht auszuschlagen. Die Kinder verbrachten die ganze Zeit über mit Baden, selbst ich machte nach längerer Überlegung meine erste Berührung mit dem „Stand-Up-Paddling“. Ich muss zugeben, dass ich dies etwas unterschätze und anfangs die Lacher durch zahlreiche Abstürze auf meiner Seite hatte. Dem Ende hin wurde ich jedoch besser und es machte sehr viel Spaß.

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Nachdem Liam ausgiebig „Badeluft“ schnupperte, war es unumgänglich am darauffolgenden Tag das Schwimmbad zu besuchen. Er freute sich riesig auf das Acquarena, zweifellos und ganz gewiss, auf die beiden Rutschen. Es ist so toll strahlende Kinderaugen zu betrachten. Man sieht die Unbekümmertheit, den grenzenlosen Frohsinn, gespiegelt aber auch die unendliche Liebe und Freude, sowie großen Stolz. Später dann, im wohl temperierten Bad, genoss ich jede Sekunde der Nähe zu meinem Kind. Unvergessen die zahlreich zu gestreckten Händen, mit der Bitte um erneute Begleitung zur Wendeltreppe und einen weiteren Versuch, den Bahnrekord zu unterbieten. Der Aufenthalt war ein voller Erfolg und es half nur ein Versprechen beim Verlassen des Bades, um den nahezu unerschöpflichen Eifer von Liam zu stillen. „JA wir gehen noch einmal ins Bad“ :)

 

Gerne möchte ich in meinem Blog an einen weiteren Tagesausflug erinnern. Wir besuchten die Gilfenklamm bei Ratsching, welche im dortigen Ridnautal vorzufinden war. Aufmerksam wurde ich im Internet, da die Schlucht als gut begehbar und familienfreundlich beschrieben wurde. Direkt nach dem Eingang machten wir Liam zunächst mit der tollen Natur vertraut. So gingen wir an den Seitenrand des Baches und suchten zahlreiche „Schätze“. Es gab so viele glitzernde Steine, welche sich als uns unberührte Juwelen „verkauften“. Liam war ganz erstaunt, jedoch gleichermaßen engagiert, die Steine in den tiefen Wasserbereich zu werfen. Er könnte dies stundenlang machen und schnell muss man ihn auch bremsen, den große Steine machen auch mehr „Batsch“.

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Unmittelbar danach starteten wir unsere Schluchtentour. Es lagen knapp 2,5 km und eine Höhendifferenz von 175m vor uns. Im 10 Minuten-Takt machten Schilder darauf aufmerksam, wie lange die Tour noch gehen wird. Laut einem Infoblatt benötigt man mindestens 1 Stunde und wir waren etwas skeptisch, ob Liam das Ganze meistern wird. Schließlich erwartete uns nicht nur ein unvergessliches Naturschauspiel, sondern auch sehr enge, steile, aber auch rutschige Passagen. Jedoch bewies Liam abermals einen hohen Forscherinstinkt und erklimmte so ohne Murren die zahlreichen Treppen. Belohnt wurde auch er durch viele tolle Ausblicke und atemberaubende Akustik, als die Wasserfälle aus zum Teil 15 m Höhe auf die dunklen Steine aufprallten. Am Ende angekommen, waren wir absolut davon überzeugt, dass der Eintrittspreis sein Geld wert war, da wir gut begehbare Wege und voll funktionsträchtige Brücken auffanden. Dies ist mir persönlich immer sehr wichtig. Wenn man sieht, wo das Geld später investiert wird, sei es in einem Schwimmbad, in einem Dom oder eben in freier Natur auf einem Berg oder wie bei der Gilfenklamm, dann ist man auch gerne bereit jederzeit noch einmal wiederzukommen.

 

 

In den folgenden Urlaubstagen besuchten wie viele weitere schöne Tagesziele, u.a. das Kloster Neustift und die Plose auf ca. 2500 Meter Höhe mit tollem Blick auf die Dolomiten. Selbstverständlich könnte ich noch Vieles schreiben, wie etwa über die erste Gondelfahrt von Liam, den Besuch barockartiger Kirchen oder über den 2. Besuch des Schwimmbades, jedoch bleibt dies in privater Erinnerung. Ein paar Bilder möchte ich jedoch nicht vorenthalten.

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Zum Ende meines Beitrages möchte ich jedoch noch einmal kurz näher auf die tolle Unterkunft unseres Urlaubes eingehen. Wie zu Beginn erwähnt, hatte ich das Glück, dass ich noch relativ kurzfristig eine tolle Unterkunft finden konnte. Es war meine erste Berührung mit dem Südtirol und lange schwankte ich zwischen Bozen und Brixen, den meist typischen Urlaubszielen vieler Urlauber. Die Appartements des Mayrhofs lagen etwas außerhalb vom Stadtzentrum und daher frei von Lärm und hektischem Alltag. Die Umhüllung durch die blühenden Weinberge ließ zu, dass man umgehend auf Urlaubsmodus umstellen konnte. Abgerundet wurde das Domizil durch die freundliche und hilfsbereite Gastgeberfamilie, welche bedingungslos für zahlreiche Tipps und Antworten auf Fragen zur Verfügung stand. So lagen wir im täglichen Austausch und erfreuten uns auch über die vielen Stunden, welche die tollen Kinder gemeinsam mit Spielen verbrachten.

 Ich selbst liebe es ja, wenn jemand seine Arbeiten mit voller Leidenschaft vorantreibt. In der jahrelangen Zeit als Fotograf, durfte ich so viele tolle Menschen mit meiner Kamera begleiten. Was ich sehr oft als Lob zum Feedback bekam war, dass man mir immer diesen Tatendrang bzw. die volle Leidenschaft zur Fotografie ansah und ich immer durch tolle Ideen und unbekümmerte Aufnahmen überzeugen konnte. Oft wähle ich in der Fotografie ganz andere Sichtweisen und möchte aus einem Blickwinkel fotografieren, welcher oft langes Warten bedarf, bis z.B. andere Menschen aus dem Bild sind oder die Sonne hinter einer Wolke verschwindet. Ähnliches Gefühl hatte ich auf dem Mayrhof. Es kam mir nie so vor, dass man durch typische touristische Auslegung seine Gäste anziehen möchte. Im Gegenteil. Mein Affekt war, dass die Gastgeberfamilie mit sehr viel Herzblut einen über Generationen erhaltenen Hof zu einer unbekümmerten Wohlfühloase veränderte. Es wurde nicht in eine Kategorie oder eine Sternebewertung investiert, sondern in eine persönliche Passion und dadurch in viel Liebe zum Detail. Auch bei Bildern ist es oft Geschmackssache, ob Jemanden die vom Fotografen gewählte Perspektive gefällt. Auch die spätere Bearbeitung lässt unzählige Möglichkeiten offen. Am Ende entscheidet jeder Betrachter für sich selbst. Daher kann ich „lediglich“ eine Empfehlung aussprechen, sollte jemand sein Vorhaben eines Urlaubes in Südtirol intensivieren, dem Mayrhof in Brixen einen Besuch ab zu statten. Ihr werdet nicht enttäuscht sein und es erwartet euch nicht nur eine stilvolle und hochwertige Einrichtung, sondern auch ein leidenschaftliches und ökologisches Umfeld. Einige Bilder des Hofs (https://www.mayrhof.it) findet ihr direkt hinter diesen Zeilen.

 

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