Nathalie & Tommy: Was wir sind, sind wir zusammen!

Herzlich Willkommen zu meinem neuen Blogeintrag. Nathalie und Tommy oder anders: Deutschland „gegen“ Kroatien. Natürlich führten Beide kein Duell, sondern haben sich dazu entschieden, den Weg des Lebens gemeinsam zu beschreiten. Aber was ich anspielen möchte ist, dass es meine erste Hochzeit war, in welcher Gäste aus verschiedenen Ländern anwesend waren. Aufgrund der kroatischen Abstammung von Tommy, wurden einige Punkte geschickt auf beide Nationen ausgerichtet. So wurden die Fürbitten abwechselnd kroatisch und deutsch gesprochen und auch das Vater unser auf 2 Sprachen vorgetragen. Spätestens beim Überraschungsvideo und dem kroatischen Tanz waren beide Seiten voll auf Ihre Kosten gekommen. So wurde die Sendung mit der Maus auf beide Sprachen angekündigt und ein kroatischer Tanz durch den gesamten Saal dargeboten. Echt klasse !!!

 

Nathalie und Tommy fragten mich bereits im letzten Jahr, ob ich die Bilder auf Ihrer Hochzeit machen möchte. Wie dies jedoch zustande kam, hatte ich auf diese Art und Weise auch noch nicht. Auf der Feier von Julia und Sebastian fragte ich Nathalie, ob ich ein Bild von ihr machen darf (Tommy wollte dann unbedingt auch noch mit drauf :) ). Ich stellte beide ans Ende der Scheune und fotografierte ein Portraitbild mit geringer Tiefenschärfe. Beide fanden das Bild auf Anhieb richtig gut und so fragte mich Tommy umgehend, ob ich die Bilder bei Ihrer Hochzeit machen möchte. Mir war sofort klar, dass ich die Bilder der Beiden machen möchte und willigte ein.

 

Das erste Mal überhaupt konnte ich aus verschiedenen Gründen keine Vorarbeit bzgl. der Suche nach Locations für unser Shooting leisten. So versuchte ich dem Paar im Vorgespräch einige Tipps zu geben und war bis zum Schluss gespannt, was auf mich zukommen würde. Zwar konnte ich bereits auf Probebilder einige Locations erahnen, jedoch ist es live meist ganz anders und es wird kurzfristig umdisponiert. Alles in allem kann ich aber bereits jetzt sagen, dass das Brautpaar eine tolle Vorarbeit geleistet hat und ich absolut zufrieden war.

 

Beide buchten ja die Reportage und so begann mein Arbeitstag bei Tommy in Hardheim. Wie immer musste ich übrigens die Treppen bis ins obere Stockwerk laufen und ich bin echt gespannt, wann ich mal ein Brautpaar erwische, welches im Erdgeschoss wohnt :) .

Aufgrund der großen Distanz der heimatlichen Wohnung in Hardheim und dem Friseur in Bad Mergentheim, drückte ich aufs Tempo und machte mich bereits nach wenigen Minuten auf den Weg zur Braut. Naja. Tempo war gut gemeint, ließ sich jedoch auf der Straße gar nicht umsetzen. Dem Navi sei Dank, dass ich aufgrund des Hardheimer Sommerfestes jederzeit wieder auf die Hauptstraße gefunden hatte. Ab Königheim hatte ich dann noch 4 Bulldogs, 1 Rentner, 1 Fahrschulauto und 1 Capriolet mit Anhänger (also entweder ich fahre Capriolet oder Anhänger, aber beides geht gar nicht) vor mir und die Überholchancen sanken auf 0 %.

 

In BM angekommen, führte die Ochsengasse zum ausgewählten Friseur. Über eine Wendeltreppe ging ich in die untere Etage und war in freudiger Erwartung, wie die Braut wohl aussehen wird. Hinter einer Wand versteckt, wurde Nathalie rund um betreut und vor der Öffentlichkeit „geheim“ gehalten. WOW. Ich denke die Bilder sagen mehr als 1000 Worte dieses Blogs. Die Braut sah fantastisch aus und bestätigte meine Worte bereits Monate vor der Hochzeit. „Ihr werdet beide richtig richtig gut aussehen und seit absolut fotogen und ich bin stolz darauf, dass ich eure Hochzeit mit meiner Kamera festhalten darf“. Tommy hatte ich ja bereits in seinem Anzug gesehen und so wusste ich, dass beide wirklich top gestylt für den wohl schönsten Tag Ihres Lebens vorbereitet waren und ich freute mich auf die Bilder. Im Kellergeschoss war es sehr dunkel, was ein fotografieren ohne Blitz nahezu unmöglich machte. Dies ist gerade bei den Detailfotos unvorteilhaft und machte mir den ersten Strich durch die Rechnung. Aber egal. Mit hohem ISO-Wert und einem lichtstarken Objektiv holte ich das Optimum heraus und ich denke es sind auch 2-3 sehr schöne Aufnahmen entstanden.

 

Nach dem ersten Aufeinandertreffen und somit den ersten Tränen am heutigen Tag, machten wir uns anschliessend auf den Weg zum Portraitshooting. Als erste Location stand der Schlosspark in BM auf dem Programm. Das erste Bild hatte ich hier auf einer Brücke angesetzt. Leider konnte man diese nur von 1 Seite aus fotografieren, was eine tief stehende Sonne im Hintergrund des Brautpaars nahezu unmöglich machte. Dennoch probierte ich 1-2 Bilder und es folgten Bilder am Brückenrand, auf einer Parkbank, einer Allee und vor einer offenen Kapelle. Die mitgebrachten Utensilien kamen auf der Parkwiese bereits zum Einsatz. Tommy hatte seine Golfschläger dabei und es entstanden einige schöne, moderne und auch witzige Bilder des Paares. Zuletzt wurde ein Baum mit 4 Stämmen als Hintergrund für das Gruppenbild mit den Trauzeugen verwendet und wir machten uns auf den Weg in Richtung Gissigheim. Unterwegs machten wir an einem Weizenfeld halt, welches beide bereits im Vorfeld besichtigten. Leider regnete es die Tage zuvor und beide machten sich Sorgen um ihre schönen Kleider. Dies kann ich als Fotograf absolut verstehen, jedoch bin ich für ein gewisses Risiko immer bereit und kann zu Recht behaupten, dass sich dieser Mut oder die Überwindung, absolut in schöne Bilder wieder finden wird, welche man ein Leben lang begutachtet. Gott sei Dank waren beide bereit dafür und mit mitgebrachten Gummistiefeln ging es einige Meter ins Feld hinein und die nächsten Bilder waren gesichert.

Leider fiel mein Lieblingsbild auf den Gleisen in Königshofen aus. Da die Gleise weitaus weniger übersichtlich wie in Hainstadt war, war das Risiko einfach zu groß und es bestand die Angst, dass ein Zug anrollen könnte. Dies war aufgrund der Sicherheit die richtige Entscheidung, lässt aber 3-4 tolle Bilder in einem späteren Buch missen.

Als eine Art Gleisersatz hielten wir an einem Windrad an und wählten es als neues Hintergrundmotiv. Auch hier wäre das perfekte Bild entstanden, wäre das davorliegende Weizenfeld trocken gewesen. Aufgrund des engen Zeitplans war kein Schuhwechsel mehr drin und mit ein wenig Einsatz entstand ein Bild vom Boden aufwärts in Richtung Windrad. Dabei musste ich darauf achten, dass die 3 Propeller so standen, dass die Köpfe der Beiden immer frei waren.

Kurz vor Gissigheim nahmen wir noch ein „ländliches“ Bild in die Sammlung der Portraits mit auf. So hielten wir vor einer Kuhweide und stellten mit ein wenig Kreativität sogar ein „Stierkampf“ nach. Alles in allem war ich mit den Bildern zufrieden es folgte die kirchliche Trauung in Distelhausen.

 

Bereits zu Blogbeginn hatte ich ja die tolle Vorarbeit des Brautpaares gelobt. So wurde an einigen Stellen die Zeremonie auf 2 Sprachen ausgerichtet und jeder Gast kam auf seine Kosten. Bereits beim Einmarsch gab es für mich den ersten Brennpunkt. Sowohl Brautpaar, als auch der Pfarrer und Messdiener liefen dicht aneinander in Richtung Altar. Es ermöglichte mir nicht, ein Bild des Brautpaares festzuhalten. So entschied ich mich kurzerhand in der Mitte stehen zu bleiben und den „Gegenverkehr“ nach und nach zu passieren. Dies gefiel dem Pfarrer nicht ganz so, was er mit einem „Stehen Sie hier nicht im Weg rum“! zum Ausdruck brachte. Dies beeindruckte mich nicht, da ich aufgrund meiner Erfahrung sagen kann, dass es (wie übrigens alle) diesen Moment nur 1x gibt. Entweder man ist dann einfach mal frech und setzt sich durch oder es wird nie ein Foto der Beiden von Ihrem Einmarsch geben. Nachdem mich nun also auch der Pfarrer kannte, konnte es weitergehen :)

 

Ich persönlich empfand die Kirche als sehr schön. Nicht nur die Liederwahl, sondern auch der gesamte Ablauf war toll und blieb vor allem im zeitlichen Rahmen. Auch die Bilder der Ringübergabe und das Anzünden der Hochzeitskerze wurde bildlich festgehalten und ermöglicht so die erforderliche Linie einer Reportage. Nur so kann ein Tag voll und ganz mit Bildern neu erzählt werden.

Hierzu gehören schliesslich auch noch die Glückwünsche der vielen Gäste und die anschliessende Feier. An dieser Stelle möchte ich noch das gelungene Gruppenbild der 140 Gäste (aus geheimer Quelle habe ich erfahren, dass mind. 2/3 davon von Tommy eingeladen wurden :) ) erwähnen. Bereits im Vorfeld hatte ich vorgeschlagen, dass bei so vielen Gästen ein tolles Gruppenbild möglich wäre. Ich stellte mir ein Herzrand vor, in welchem mittig das Brautpaar steht. Noch bevor die Gäste in Richtung Festsaal gingen (Julia und Melanie ausgeschlossen !!!!), nahm ich Kontakt mit der örtlichen Organisation auf. Ich persönlich wollte ja unbedingt aufs Dach des Nebengebäudes, dies wurde jedoch leider verneint. Zwischenzeitlich war sogar nur das 2te Stockwerk im Gespräch. Dies verneinte jedoch ich. Ich hatte gesagt, dass ich mindestens ins oberste Stockwerk gehen möchte, damit das Herz auch erkannt werden kann. Letzten Endes hatten wir uns durch eine tollte Kooperationsleistung aufs oberste Treppenhaus geeinigt und ich konnte mein Wunschmotiv festhalten.

 

Kommen wir zur Feier der Beiden. Ich denke Alle Gäste kamen auf Ihr Kosten. Tolle Tischaufteilung, tolle Dekorierung, tolle Spiele, tolle Musik (German du bist megaspitze !!!!!!), sehr gutes Essen (gell Spreitze) und Getränke für Jedermann. Zwar war ich um 22 Uhr offiziell nur noch Gast des Brautpaares und verstaute bereits meine Kameras, jedoch konnte ich es zu späteren Stunde nicht lassen und hielt auch noch die super Teamarbeit der Beiden in einem Geschicklichkeitsspiel, sowie die Gesangsleistung einiger Gäste in einer toll vorgetragenen Märchenstunde fest. Vielen Dank für den tollen Tag und weiterhin alles Gute. Ich denke euer Hochzeitsslogan passte auch zu uns. "Was wir sind, sind wir zusammen"! Wir waren ein tolles Team. Mein Lebenszitat hatte ich ja bereits in Euer Gästebuch geschrieben: „Der verlorenste Tag aller ist jener, an welchem nicht gelacht wurde“! Haltet Euch daran !!!!