Mareike & Marcel: "Grün"dung einer Ehe !!!

 

Meine 4te Hochzeit im Jahr 2012 hielt ich mit meiner Kamera von Mareike und Marcel fest. Beide kenne ich schon seit Jahren und ich freute mich im Vorfeld riesig auf den 14.07. Bereits 1 Woche zuvor besuchte ich den Polterabend der Beiden, welcher (wie alles andere auch) sehr schön und vor allem voll durchorganisiert war. Nichts fehlte und jeder Gast konnte zufriedengestellt werden. Eigentlich ist das Juliwetter optimal für einen Polterabend, bzw. eine kirchliche Trauung. Besonders für mich als Fotograf eröffnet der Juli tolle Locations, mit farbenfrohen Hintergründen. Die Felder blühen und die Bäume erstrahlen bei herrlichem Licht.

 

Leider lies der Juli in diesem Jahr alle Brautpaare stets hoffen und bangen, ob es nun regnet oder die Sonne scheinen wird. Täglich schaute ich im Internet nach der aktuellen Wettervorhersage und drückte die Daumen für ein perfektes Wetter. Leider traf es dieses Mal anders ein, als bei allen anderen Hochzeiten zuvor. Bisher war es so, dass maximal der Tag davor und der Tag danach, mit Regen betroffen war, aber nie der Tag der Trauung. Als ich am 14.07. morgens aufstand, war der erste Gang zum Rollladen. Kräftig zog ich ihn in seine eingerollte Position und richtete meine Augen auf den Himmel über Hainstadt. Nur wenige Wolken und viel klarer Himmel trafen meinen Blick und ich war guter Dinge, dass es ein ganz toller Tag werden wird. Naja. Bis ich um kurz vor 9 Uhr zum Bäcker gefahren bin, änderte sich die Wetterlage rapide und dunkle Wolken verloren literweise Wasser. Dies widersprach jedem Vertrag, welchen ich mit der Wetterfee ausgehandelt hatte. Bei den Portraits und direkt nach der kirchlichen Trauung, wurde stets Sonnenschein ausgehandelt :)

Man kann halt doch nicht alles planen und ich kann jedem versprechen, wäre es planbar gewesen, hätten Mareike und Marcel alles im Griff gehabt.

Nun war es halt so und ich machte mich früher als vereinbart auf den Weg nach Höpfingen. Marcel öffnete mir die Türe top gestylt und mit spannender Erwartung auf den bevorstehenden Tag. Mir gefiel sein Anzug auf Anhieb und ich wusste, dass es erneut am Dressing des Paares nicht scheitern werden würde. Da Mareike noch beim Friseur war, ging ich zunächst zur späteren Feierlocation und hielt diese mit vielen Bildern fest. Marcel fragte mich mit einem Schmunzeln, ob es genügend Motive gibt, welche ich festhalten kann. Wow konnte ich nur antworten. Bereits im Vorgespräch konnte ich erahnen, wie schön die mühevoll ausgeräumte Scheune werden würde. Aber dass es so toll wird, hätte ich nicht gedacht. Jede Gabel, jedes Messer, einfach alles war 100% ausgerichtet und gab jedem Tisch ein symmetrisches Anschauungsbild. Alles war farblich mit der gesamten Dekoration abgestimmt und gab jedem Gast die Möglichkeit, sich mit seinen Augen zu verlieben. Abwechselnd in grün und weiß wurden alle Wände abgehängt. Unter der Decke wurden Kabel für unterschiedlich große Lampions verlegt, welche zu späteren Stunde die Scheune erhellen sollten. In der Tischmitte befand sich auf jedem Tisch ein riesiger Kerzenständer, welcher beleuchtet, die tollen Menü- und Getränkekarten erhellte. Die Gäste konnten ihren späteren Sitzplatz über eine kleine Metalldose auffinden, welche von außen mit dem jeweiligen Namen beklebt (natürlich auf grünem Hintergrund) und von innen mit unterschiedlichen Gummifrüchten bestückt waren. Mein Patenkind hat sich sehr darüber gefreut :). Dass hier mit 1000%igem Einsatz gearbeitet wurde, ließ der Bräutigam sogar am Tag der Hochzeit erkennen. Denn während ich die Bilder machte, nahm Marcel den Staubsauger in die Hand und beseitige die restlichen Rückstände der Dekorationsarbeit, auf dem eigens für die Hochzeit angeklebten Boden. KLICK. Na klar hab ich dies festgehalten, wer weiß wie oft es noch vorkommt :)

 

Nach unserem Plan wollten wir eigentlich um 10 Uhr in Richtung Fotoshooting fahren. Die aktuelle Wettelage ließ dies jedoch weiterhin nicht zu. So begab ich mich zu Marcel in die Wohnung und hielt dort einige Detailbilder fest. Zwar war es aufgrund des bewölkten Wetters sehr dunkel, jedoch konnte ich hier das Anziehen von Schuhe, Krawatte, Uhr und das Befestigen der Manschettenknöpfe dennoch gut festhalten. Da auch Mareike mittlerweile im vollen Dress in der elterlichen Wohnung auf schöneres Wetter wartete, wechselte ich die Wohnungen und hielt weitere tolle Detailbilder fest. Eine schöner Haarreif, ein Spiegel, die Ohrringe und die Brauttasche, aber auch die fleißige Judith kamen hier vor die Linse :)

 

Die Wartezeit auf das erste Aufeinandertreffen der Beiden hatte einfach kein Ende und schließlich hatten wir beschlossen einfach außerplanmäßig fortzufahren. So fielen sich M&M vor der Haustüre in die Arme und begutachteten ihre tollen Outfits. Bereits hier bekam ich zu spüren, was der Tag für mich bedeuten würde. Nur 1 Schritt zu weit aus dem Vordach getreten, schon waren einige Regentropfen auf der Linse und das mitgebrachte Ledertuch kam des erste Mal zum Einsatz. Da die Zeit davonrannte, beschlossen wird kurzfristig, einige Bilder in der Scheune zu machen und dort auf besseres Wetter zu warten. Noch während Judith und Mareike mit dem mühevollen Einstieg ins Auto beschäftigt waren, begab ich mich einige Meter vom Haus weg und schaute über den Himmel von Höpfje. Ich hatte das Gefühl, dass das schlechte Wetter nachließ und beschloss kurzfristig, dass wir nicht zur Scheune, sondern direkt zur einem Kutschenwagen fahren, welchen ich bereits 1 Woche zuvor als Motiv für ein Bild verwendete. Ich erinnerte mich, dass dieser unter einem Balkon platziert war und ideal für das wechselhafte Wetter in Frage kam. Unweit entfernt, konnten wir ein weiteres tolles Bild vor einem großen Eingangsbereich eines alten Gebäudes machen. Egal ob schwarz-weiß oder bunt, dieses Bild würde auf jeden Fall passen und war es alleine deshalb schon wert festzuhalten, weil wir keine weiten Wege zurücklegen mussten, denn es Bestand jederzeit die Gefahr, dass es wieder regnen könnte. Abermals einige Meter weiter, nutze ich eine lange Sandsteinmauer, für weitere Bilder des Brautpaares. Auch einige Nahaufnahmen waren hier möglich und ließen die Hände mit unscharfem Hintergrund zum Fokus werden.

Nach einigen Bildern fuhren wir weiter zu einer Apfelbaumreihe außerhalb des Ortes. Auch diese kannte ich bereits von einem anderen Shooting. Ich konnte mich erinnern, dass die Wiese frisch gemäht war und sah es als gute Location um das Kleid der Braut und die Nässe unter einen Hut zu bekommen. Zwar wurde Mareike immer auf einem zuvor ausgelegten Teppich platziert, jedoch war ihr Reif riesig und es bestand jederzeit die Gefahr, dass das tolle Kleid noch vor der Trauung verschmutzt wird und so gingen wir kein Risiko ein. An dieser Stelle muss ich jetzt auch gleich die tolle Arbeit von Judith erwähnen. Sie war wirklich überall aufzufinden und verhalf der Braut nicht nur in die Schuhe und aus dem Auto, sondern richtete jederzeit das Brautkleid fotoreif aus und vergaß dabei nichts, was stören könnte. Noch während ich mit der Einstellung meiner Kamera beschäftigt war, gab sie dem Brautpaar sinnvolle Tipps für eine korrekte Haltung und der optimalen Verwendung des Brautstraußes. Super !!! An dieser Stelle noch mal vielen Dank dafür Judith. Du warst spitze!!!!

Ja, wie ging es weiter? Klar. Es kam was kommen musste. Der Himmel zog wieder zu und es begann bereits zu tröpfeln. Ich konnte das Brautpaar noch überreden, kurz ein Bild mit Blick auf Höpfingen im Hintergrund zu machen. Die Tropfen wurden mehr und wir mussten abbrechen und nach Hause fahren. Schade. Wirklich sehr schade. Eigentlich fotografiere ich ein Brautpaar zwischen 2-3 Stunden. An diesem Tag waren im Outdoor-Bereich leider nur 50 min drin und daher hatten wir uns dazu entschlossen, noch Bilder in der toll dekorierten Scheune festzuhalten.

 

Da ich ja die Kirche bereits kannte, wusste ich, dass es wieder sehr dunkel werden würde und ich rechtzeitig vor Ort sein muss, um evtl. noch ein wenig Einfluss auf die Belichtung nehmen zu können. Auch dieses Mal bat ich den Messner, dass er möglichst alle Lichter anschalten soll. Doch dieses Mal wurde gleich der Pfarrer mit eingeschalten, welcher nicht gerade vor Freude dahinstrahlte. Er gab mir zur Kenntnis, dass er es eigentlich nicht so mag, dass ein Fotograf so viele Bilder während der Zeremonie macht. Ich soll mich möglichst zurückhalten und nur ab und an mal ein Bild machen. Wow. Ich antwortete, dass ich bereits mehrere Hochzeiten fotografiert habe und mir dies ein Pfarrer so noch nicht gesagt hat. Schließlich sind die Bilder eine Erinnerung für die Ewigkeit und das Brautpaar würde sich mit Sicherheit sehr über schöne Bilder freuen. „Dürfen Sie auch, aber sie brauchen ja nicht Bilder von allen Seiten und in mehrfacher Ausführung“, dies die Antwort.

 

Naja. Ich habe in der anschließenden Zeremonie versucht, möglichst auf beide Wünsche einzugehen. Sowohl habe ich Bilder von verschiedenen Blickwinkeln etc. gemacht, aber mich deutlich weniger bewegt und fotografiert, als sonst. Dies ist natürlich sehr schade. Zudem war es so, dass der Pfarrer sowohl die Trauung, als auch die Segnung, etc. alles von seinem Altar aus gemacht hat. Normalerweise ist es so, dass sich alles vor dem Brautpaar abspielt und ein Fotograf dann zwischen Pfarrer, Messdiener und Trauzeugen gar nicht auffällt und Nahaufnahmen optimal möglich sind. Wiederum Schade. Als ich dann noch übers Mikrofon einen kleinen Seitenhieb bekommen hatte, hielt ich mich noch mehr zurück und vermied weitere Bilder aus naher Umgebung des Brautpaares bzw. des Pfarrers.

So genug negativ berichtet. Kommen wir zu den Inhalten der kirchlichen Trauung zurück. Ein wunderschönes Kirchenblatt führte durchs Programm unterstrich erneut die tolle Vorbereitung des Brautpaares. Der Neffe von Mareike wurde mit „Match-Box-Autos“ abgelenkt und verfolgte zeitweise dennoch hochkonzentriert die Trauung. Wenn der gewusst hätte, was er noch am selbigen Abend geschenkt bekommt :)))))

Spätestens bei der Begleitung der kirchlichen Lieder, dürfte auch der kleine Mann gestaunt haben. War es doch die Omi, welche schnell zum Kirchenchor huschte und kräftig mitsang. Dies gefiel mir sehr gut und gab dem der ganzen Trauung das besondere „Etwas“. An dieser Stelle muss ich auch meinen Lieblingssänger „Metze“ erwähnen. Ralf. Ich kann nur sagen. Geillllllllllll. Er schafft es doch immer wieder, dass ich Gänsehaut bekomme, wenn er seine Stimme über die Emporen mehrerer Kirchen bei einer Trauung zur Verfügung stellt. Sag es laut, so z.B. ein Lied, welches bei keiner Zeremonie fehlen darf. Ich schrei(b)e es kurz und knapp: TOP !!!!!

 

Kommen wir zum Auszug. Sowohl Eintrachtler, als auch die Schautanzgruppe von Höpfje ließen es sich nicht nehmen, den Tag des Paares gemeinsam mit Ihnen zu feiern. Eine tolle Spaliere ebnete den Weg in Richtung des ersten Sektes als frisch vermähltes Ehepaar. Tjaaaaa. Sekt trinke kann jeder, aber wie sieht es mit tanzen aus??? Als ein Lied über die mitgebrachte „Soundanlage“ abgespielt wurde, musste das Brautpaar auch das erste Mal tanzen. Geschickt hob Mareike ihr Kleid an und ermöglichte so den ersten Tanz des Tages.

Hier noch eine Bemerkung am Rande. Mir ist bei der Bilderbearbeitung aufgefallen, dass nicht alle Mädels der Tanzgruppe so top vorbereitet waren, wie das Brautpaar. Sah ich doch, dass jemand ein T-Shirt der Tanzkollegin trug. Hi hi. Suche den Fehler im Bild. Also ich hab ihn gefunden !!!!!!

 

Nach zahlreichen Gratulanten machte sich das Braupaar mit einer Kutsche auf den Heimweg. Leider war es bis dahin nicht möglich, ein Bild dieser märchenhaften Beförderung festzuhalten. Also rannte ich zu meinem Auto und versuchte eine Abkürzung durch die Straßen Höpfingen´s zu finden. Mit Erfolg. Ich landete hinter dem 4. Auto und konnte durch eine anschließende Überholaktion am gesamten Konvoi vorbeifahren und mein Bild vorbereiten. Naja. Vorbereiten ist hier wohl der falsche Ausdruck. Schnell die Kamera raus, die bestmöglichste Einstellung wählen und abfeuern!!! Wieder ein Bild als tolle Erinnerung an einen unvergesslichen Tag.

Nach der Ankunft folgte der Sektempfang für alle geladenen Gäste und auch für Freunde. Das heimische Grundstück war optimal für solch eine Feier ausgelegt. So wurden die ersten Häppchen in Nähe des kleinen Teich´s verschlungen und Gruppenfotos auf einer Schaukelbank festgehalten. Mit freundlicher Unterstützung der Tanzgruppe konnte ich auf der Wiese noch ein Bild mit einem Blütenwurf der Braut machen. Die Hilfe war notwendig, da trotz tollem Sonnenschein der Wind die Blüten verwehte. Diese brauche ich jedoch für weitere Shootings und so mussten sie möglichst schnell eingesammelt werden. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

 

Kommen wir zum Schluss meines Blog´s. Die anschließende Feier reihte sich ein in einen Tag mit vielen tollen Ereignissen. Sowohl das leibliche Wohl, als ich die gesanglichen Darbietungen und tollen Überraschungen (Luftballonsteigen, Selbstportraits,…) waren wunderschön. Ich denke hier gilt es auch nochmal die tolle Unterstützung der Trauzeugen und Brautjungfern zu erwähnen. Sie kümmerten sich in jeder freie Minute um alles was notwendig war, damit die Feier stets perfekt ablaufen konnte.

 

Noch mal vielen lieben Dank für den tollen Tag und für die Zukunft alles erdenkliche Gute.

 

Liebe Grüße

André