Jeannette & Christian > E=jc²

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Hat sich da bei der Formel von Einstein etwa ein Fehler eingeschlichen? "Die Masse eines Körpers ist ein Maß für dessen Energieinhalt", schrieb Einstein im Jahre 1905 und erfand so die berühmteste Formel aller Zeiten. Ich muss zugeben ich habe davon überhaupt keine Ahnung, aber die Formel viel mir bei meinem diesjährigen Hochzeitspaar ein, welche beide Lehrer von Beruf sind. Besonders das Wort Energieinhalt spielte bei meinen Überlegungen eine Rolle, denn Jeannette und Christian hatten am 04.05.2013 sehr viel Energie und ermöglichten so, daß trotz Regenwetters ein ganz toller Tag entstand. Daher die Umwandlung auf jc² und somit mein Ausdruck dafür, was beide an diesem Tag geleistet haben.

 

Fangen wir von vorne an. Jeannette und Christian hatten mich vor einigen Monaten gefragt, ob ich sie an Ihrer Hochzeit als Fotograf begleiten würde. Mir war klar, dass der Termin unmittelbar vor meiner Irlandrundreisen stehen wird und ich sehr wenig Zeit haben werde. Durch einige Gespräche einigten wir uns darauf, dass ich die Beiden ca. 4 Stunden begleiten werde und so fanden wir eine beiderseits zufriedenstellende Lösung.

Als wir uns schon einige Emails geschrieben hatten und feststand, dass ich die Hochzeit fotografieren werde, bat ich Jeannette mir ein Bild von Ihnen zu schicken, damit ich weiß um wen es sich bei meinem ersten Hochzeitspaar in Jahr 2013 handelt. Als ich das Bild sah musste ich sofort schmunzeln. Ich kannte nämlich beide vom sehen, da Christian im Heeschter Vereinsleben sehr aktiv ist und wir uns immer mal wieder über den Weg liefen. Umso mehr freute ich mich nun, dass ich die Beiden fotografieren durfte.

Im Vorgespräch gingen wir auf einige Details ein und lernten uns näher kennen. Hier erfuhr ich auch, dass beide Lehrer sind und als eines der wenigen Paare bisher, im Buchener Bezirksmuseum heiraten werden. Auch die Locations evtl. Bilder schnitten wir im Gespräch näher an. Da wir ja 2013 einen wirklich sehr kalten Winter hatten, hoffte ich dass bis zum 04.05. wenigsten einige Bäume etc. ihre Frühlingspracht präsentieren werden. Besonders ein Platz machte mir sehr viel Hoffnung. In meinem Blogeintrag „Endlich Frühling“ zeigte ich meinen Lesern einige Bilder der japanische Nelkenkirsche, welche jährlich als Allee in der Walldürner Straße herrlich blüht. Der damalige Eintrag war vom 18. April. Nur wenige Wochen später waren die Blühten wieder verweht. Doch da zum selben Zeitpunkt in diesem Jahr noch keine einzige Blühte zu sehen war, hofften wir auf ein Sprieß kurz vor der Hochzeit. Zumindest hier sollten wir etwas Glück haben und konnten einige tolle Bilder machen.

Als ich Jeannette und Christian um 10:30 Uhr abholte hatten wir jedoch keine große Hoffnung, daß der eingesetzte Regen eine Pause einlegen wird. Bereits in der Vornacht begann es heftig an zu regnen und machte auch am Hochzeitstag kein Halt. So trafen wir uns in der Wohnung und überlegten, wie wir den Tag angehen werden. Wir entschieden uns einfach mal loszufahren und das Beste aus der Situation zu machen. So fuhren wir an die bereits erwähnte Allee in der Dürmer Straße und hielten erste und wie ich finde, richtige tolle Momente mit Bildern fest. Bei solch einem Tag muss man sich dies jedoch anders wie sonst vorstellen. Die Location wird angefahren, alle 3 springen schnell aus dem Auto, der Schirm wird kurz zur Seite gelegt, die Gänsehaut wird versucht zu unterdrücken :) , das Objektiv schnell von den Regentropfen befreit und dann Feuer. Kurze Positionsänderung, noch ein paar Bilder und ab zurück ins Auto. So ist es halt wenn es durchgehend regnet. Gerade für mich als Fotograf ist es schwierig, mehr aus solch einer Situation zu machen. Man hat wenig Zeit für neue Einstellungen und ist mehr damit beschäftigt, die Kamera wieder vom Regen zu befreien. Dennoch. Die Bilder sind echt toll geworden und ich freue mich bereits jetzt auf die Reaktion der beiden Neuvermählten, wenn sie die Bilder das erste Mal sehen werden.

Danach fuhren wir auf ein Gleis, welches bereits bei Julia und Sebastian als Location verwendet wurde. 1 Tag vor der Hochzeit studierte ich noch die Fahrpläne der Bahn um absolut sicher zu sein, dass kein Zug kommen wird. Jedoch fahren die Züge meist sehr unregelmäßig und genau planen kann man leider nie. Da jedoch an genau dieser Stelle beim Gleis eine tolle Übersicht gegeben ist und man jederzeit ohne Probleme wieder das Gleis verlassen kann, fühlten wir uns immer sicher und machten weitere tolle Bilder. Der Himmel weinte und vor Glück und es regnete durchweg. Vielleicht waren es aber auch Trauertränen, denn wer ist uns schon glücklich, wenn man weiß, dass sich wieder eine hübsche Frau für immer und ewig bindet und den Weg des Lebens mit Christian gemeinsam beschreiten wird :)

An dieser Stelle muss ich noch einmal das Paar sehr loben. Ich hatte ja schon die Erfahrung mit sehr vielen Paaren an solch einem Tag und ich weiß wie sehr es jedem wichtig ist, dass man gerade vor den vielen Gästen top gestylt zur Kirche/Standesamt schreitet. Alle Blicken richten sich auf das Paar und jeder begutachtet das Hochzeitskleid und den Anzug. Auch Jeannette und Christian haben viel Zeit damit verbracht, um für diesen Tag top vorbereitet zu sein. Es gibt nicht viele Paare die dann an solch einem Tag über ihren Schatten springen und sagen, es ist egal dass es regnet. Wir ziehen das Ding jetzt durch und machen das Beste daraus. Genau dies haben die Beide gemacht. Klar wurde Jeannette´s Kleid etwas dreckig, klar waren viele Tropfen auf Christian´s Anzug. Dennoch waren sie sehr sehr tapfer und zogen an einem Strang. Bereits an dieser Stelle möchte ich sagen: Chapeau!
Hut ab für eure Gelassenheit. Ihr wart einfach spitzenmäßig und die Belohnung bekommt ihr schon in wenigen Wochen, denn daß was ich bisher von der Bildern gesehen habe, hat mir richtig gut gefallen!!!