Zsuzsanna & Daniel: Ein geiles Paar!
Beitragsseiten
Herzlich Willkommen zu meinem persönlichen Rückblick von der Hochzeit eines geilen Paares. Ich denke alle Anwesenden der kirchlichen Trauung wissen bereits, welche Anspielung die Überschrift geben soll. Aber beginnen möchte ich zunächst etwas früher.
Zsuzsanna und Daniel fragten mich bereits 2012 auf der „Techniker-Feier“ von Daniel, ob ich ihr Fotograf sein möchte. Generell gebe ich ja nie Zusagen bereits so früh, doch da beide nicht nur gute Freunde, sondern auch Arbeitskollegen von mir sind, machte ich eine Ausnahme. Trotz gegenseitigem Austauschen in den Pausen und nach der Arbeit, trafen wir uns zu einem gemeinsamen Vorgespräch. So erfuhr ich, dass das Paar plante, sich am Hochzeitstag das erste Mal erst in der Kirche zu sehen. Dies ist für mich ein wichtiger Punkt, denn nun war klar, dass wir vor der Kirche keine Bilder machen werden und nachmittags ordentlich Gas geben müssen. Wie immer gab ich einige Tipps, wie durch kleine Details mehrere unterschiedliche Bilder entstehen können. Oft muss lediglich etwas gebastelt werden und ein Bild erfährt eine tolle Aufwertung. Mir persönlich ist auch wichtig, dass die Bilder in Verbindung mit dem jeweiligen Paar stehen. Da ja Daniel gerne pokert und nebenbei Schiedsrichter ist, sind mir bereits im Vorfeld einige Ideen gekommen. Weiteres seht ihr ja dann in der Bildergalerie.
Nach dem Standesamt und einer „geilen“ Photobox am Polterabend, bereitete ich meine Ausrüstung für den 21.09. vor. Ich richte bereits 1 Tag vorher alles zusammen und mache mehrere Kontrollen. Jeder Akku und jede Batterie wird geprüft und alle Speicherkarten formatiert. Die Objektive werden gereinigt und Standardeinstellungen bereits vorgenommen.
Als ich um 13 Uhr in der Kirche ankam, konnte ich noch beruhigt Bilder einiger Details machen. So fotografierte ich die Deko der Bankreihen und das Kirchheft, aber auch den Kirchenchor und u.a. den goldenen Kelch, welcher später noch einmal im Mittelpunkt stehen sollte :). Die Schloßauer Kirche war sehr hell gegenüber vielen anderen Kirchen, in welchen ich bereits fotografierte. Dies ist ideal für Bilder ohne Blitzauslösung und mir persönlich am liebsten.
Die Kirche füllte sich sehr schnell und am Ende der Bankreihen konnte man bereits einen nervösen Bräutigam sehen. Viele der Gäste begrüßte er persönlich und fand so eine geeignete Ablenkung. Zwar sagte mir Daniel danach, daß er nicht nervös war, aber ich denke wer bereits vor 100 Gästen wartend auf seine Braut in der Nähe des Altars stand, der weiß, dass eine gewisse Nervosität immer mitspielt. Dies erkannte ich auch bei Daniel, spätestens, als er seine Brille in die eine Hand nahm und mit der anderen Hand sein Gesicht und die Augen rieb. Oder wurden die Schweißperlen von der Stirn entfernt??? Egal. Schön wars und genau dies sind ja auch die Momente, die einen solchen Tag besonders werden lassen.
Pünktlich um 13:30 Uhr begann die Z(s)eremonie und Zsuzsi wurde von Ihrem Vater an den Altar gebracht. Da ich ja meinen Blog immer aus Sicht des Fotografen schreibe, muss ich hier ein Detail erwähnen, welches immer wieder passiert. Wenn nämlich die Kirchentür lange nach dem Einzug offen bleibt, befindet sich der hellste Bereich direkt hinter dem Pfarrer, den Messdienern und natürlich dem Brautpaar bzw. der Braut und ihrem Vater. Wenn nun nicht alle Einstellungen passen, werden die Bilder automatisch abgedunkelt und es besteht die Gefahr, dass einige „Fehlschüsse“ dabei sind.
Bei Zsuzsi reagierte ich deshalb relativ schnell und stellte auf Blitzauslösung um. So konnte ich den Einmarsch und die Übergabe an den Bräutigam gut festhalten.
Im Hintergrund erklangen die Stimmen des toll abgestimmten Kirchenchors. Bereits eine Woche vorher war ich auf der Hochzeit meiner Cousine, welche auch in Schloßau heiratete. Spätestens hier wusste ich, dass bei einer Hochzeit in Schloßau der Kirchenchor einfach dazugehört und mit seinen mühevoll einstudierten Liedern zu einer tollen Zeremonie beiträgt. „Wo die Liebe bleibt“, so hieß das erste Lied und es folgte die Eröffnung und die Begrüßung.
„Ihr seid ein geiles Paar“, so einige der ersten Worte des Pfarrers. Die Kirche lachte herzhaft und lauschte folgend umso mehr den weiteren Begrüßungsworten. Nachdem auch ein 2 und 3. Mal das Wort „geil“ gefallen war, fragte der Pfarrer, ob sich nicht einige über die Wortwahl wundern. Klar taten dies die Gäste, aber man empfand es einfach als lustig und war froh, dass die Kirche vorab etwas aufgelockert wurde. Der Pfarrer erklärte jedoch seine Wortwahl. Daniel war nämlich über Jahre hinweg sein Messdiener und genau er war es, welcher dem Pfarrer dieses Wort beibrachte. Niemand ahnte daher, dass es somit eine persönliche Begrüßung war :)
Nach der tollen Lesung „der Insel der Gefühle“ folgte ein weiterer Gesangsbeitrag. Yvonne brachte Gänsehaut unter die Gäste und interpretierte das Lied „Sag es laut“ mit einen prächtigen Stimme. Wie auch später bei „Hallelujah“, „Ich fühl wie du“ und „Willst Du“ traf sie mit jedem Wort den richtigen Ton und verzauberte so die Kirche in einen Konzertsaal. Einfach nur klasse !!!
Kurz vor der Trauung, war ich am Eingangsbereich und hatte einige Ideen für ein weiteres „ausgefallenes“ Bild. Nicht jede Idee kann oft auch umgesetzt werden, jedoch erkannte ich dieses Mal ein tolles Motiv im Kelch des Weihwassers. Ich fotografierte so, dass im Vordergrund das Spiegelbild der Kirche und im Hintergrund das Brautpaar zu sehen war. Mir persönlich gefiel das Bild echt so gut, dass ich beinahe vergaß, daß die Ringübergabe anstand. Es hat sich aber echt gelohnt und ich möchte mal behaupten, dass dieses Bild vor mir niemand gemacht hat. Klar. Man darf dies jetzt auch nicht überbewerten. Es ist immerhin nur 1 Bild. Aber eben aus einer anderen Perspektive und zwar so, wie sie nicht jeder sieht !!!
Die Befragung des Brautpaares, die Segnung der Ringe, die Vermählung und die Entzündung der Traukerze verlief ohne Probleme. Zwar schlich sich irgendwann mal Heiner Klohe in den Hintergrund des Bildes ein (er wollte halt unbedingt auch mal aufs Bild :) ), jedoch konnte ich nach kurzem ziehen der Messdienerkutte meinen Blickwinkel für die Ringübergabe finden. Das Licht passte auch und wie besprochen, ließen sich beide genügend Zeit und streiften den Ring richtig (und ohne Pflaster am
kleinen Finger è gell Daniel) über. Was fehlte war der Kuss. Eifrig versuchte ich den Pfarrer darauf aufmerksam zu machen, jedoch gab es nie einen direkten Blickkontakt. Wer also unter den Gästen sah, wie ich im Bereich des Altars herumirrte, der weiß nun warum. Der Kuss wurde jedoch beim Auszug nachgeholt und so hatte ich auch dieses Bild auf der Speicherkarte.