Saskia & Patrick: Double-Sieger !

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Den Abschluss der diesjährigen Hochzeitssession, durfte ich bei Saskia und Patrick machen. Sassi ist eine Arbeitskollegin von mir und hatte schon Monate vor der Hochzeit mich als Fotografen angefragt. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich keine Sekunde darüber nachgedacht, die Hochzeit nicht zu fotografieren. Mehrere Jahre haben Sassi und ich im gleichen Büro gearbeitet und waren nicht nur was die Sympathie zum FC Bayern betrifft, immer auf einer Wellenlänge. Wer also Sassi kennt, kann gar nicht absagen und sich daher nur freuen, die Hochzeit festhalten zu dürfen.

 

Spätestens hier war mir auch klar, dass bei dieser Hochzeit nichts ungeplant sein wird. Wie im Geschäft auch, gab es einen klar strukturierten Ordner, welcher alle Ideen, Angebote, etc. festhielt. So sah ich bereits Monate vor der Hochzeit die Vorhaben der Tischdeko, der Einladungskarte und auch evetuelle Bilder. In einem Vorgespräch ca. 3 Wochen vor der Hochzeit wurden diese Ideen dann vertieft und so konnte ich dem Brautpaar einige Tipps und Vorschläge machen. Mir ist es ja immer wichtig, dass auch einige Bilder dabei sind, welche man direkt mit dem Brautpaar in Verbindung bringt. Es sollen also persönliche Bilder sein und nicht immer nur gestellt, wie so oft bei anderen Fotografen schon gesehen. Letzteres gingen wir auch auf gewisse Eventualitäten ein, wie z.B. was wir machen könnten, wenn es am Tag der Hochzeit regnet. Hier schlug ich dem Brautpaar eine Lokation in Hardheim vor, welche ich bereits bei einem anderen Brautpaar verwenden durfte. In einem Bericht einer Zeitung hatte ich mal gelesen, dass ca. 10 % aller Hochzeiten in einem Jahr, sprichwörtlich ins Wasser fallen. Von 5 angenommen Aufträgen 2013, hatte ich bereits 2x Regen und 1x 40 Grad. Also alles Bedingungen, welche man sich nicht an einer Hochzeit wünscht.

 

Es kam wie es kommen musste. Ganze 1 ½ Wochen schien wirklich täglich die Sonne und ich hätte mir kein besseres Wetter für eine Hochzeit vorstellen können. Dann kam der 5. Oktober und es schüttete in Strömen. Ich wusste bereits, dass dies besonders Sassi sehr Nahe gehen würde, da ja alles so super durchorganisiert war. Tja. Ein Wetter kann man eben nicht planen und schon gar nicht, wenn man bereits 1 Jahr vorher sich für genau dieses Datum entschieden hat. Aber was soll man machen. Wirklich schade war, dass wir keine Bilder im toll angelegten Garten der Eltern machen konnten. Ganze 4.000 m² hätten uns zur Verfügung gestanden und es wären mit Sicherheit ganz tolle Bilder entstanden. Aber eins vorne weg. Wer braucht schon einen Garten wenn´s regnet, diese wäre ja genauso wie wenn ich als Triple-Sieger ein Trikot von Lüdenscheid 09 anziehen müsste, gell Sassi :)

 

Wie vereinbart fuhr ich am frühen Morgen nach Bretzingen in den Schwarzen Adler und fotografierte dort die Deko. Erster Schock an diesem Tag. Es war so dunkel im Saal, dass ich oft nicht einmal die Deko genau erkennen konnte. Selbst mit eingeschaltetem Licht und sehr lichtstarkem Objektiv, war es fast nicht möglich, Bilder zu machen. Das erste Mal überhaupt benutzte ich ein Stativ und fotografierte zusätzlich mit langer Belichtungszeit. Das ich das Stativ an diesem Tag noch öfters brauchen würde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Dennoch. Es sind wirklich ganz tolle Bilder entstanden. Fakt ist hier, dass man die Bilder unbearbeitet nie genau so an das Brautpaar übergeben könnte. Bereits bei Ina & Thomas zeigte ich an meinem PC, wie das Bild ohne Bearbeitung und wie danach aussieht. Beide waren so überrascht und konnten es kaum glauben. Dazwischen liegen wirklich Welten und man kann sich nicht vorstellen, was es ausmacht, wenn man einem Bild nachträglich mehr Licht und die passenden Farben verleiht. So auch bei Sassi und Patrick. Und da die Hausherrin so freundlich war, mir bereits morgens die Hochzeitstorte aus dem Kühllager zu holen, konnte ich ohne Probleme und in aller Ruhe das Gebäck mit Bildern festhalten.

 

Danach machte ich mich auf den Weg zur gemeinsamen Wohnung, nur unmittelbar vom Schwarzen Adler entfernt. Helena war auch gerade angekommen und Paddi öffnete uns die Türe. Erstmals konnten wir den schönen Anzug bestaunen. Paddi sah super aus und wir waren schon gespannt, wie viel Anspannung beim Bräutigam zu erkennen ist. Anspannung? Ja. Vielleicht schon, aber was macht man dagegen? Einen Schnaps trinken, die Wohnung auf und ab laufen, die Krawatten zum 100esten Mal korrigieren? Nein, ganz einfach. Man spielt Fifa auf der Play Station :). So gesehen. Ich fragte Paddi, ob wir vielleicht schon mal ein paar Bilder nur von ihm machen wollen, aber zunächst einmal stand das Spiel im Vordergrund, denn es spielte Bayern gegen Barcelona und solch ein Spiel darf man nicht verlieren. So war also mein erstes Bild von Paddi im heimischen Sessel mit dem Joystick in der Hand :)

Als Hochzeitsfotograf ist man nicht nur Fotograf muss man wissen. Nein. Man hilft beim Kleid der Braut, hebt den Brautstrauß, richtet beim Bräutigam die Krawatte, erinnert an letzte Besorgungen und ist auch Zuhörer, wenn mal nicht alles optimal läuft. So auch bei Saskia und Patrick. So erinnerte ich den Bräutigam an den Brautstrauß, welcher in Hardheim abzuholen war und korrigierte die Krawatte in den finalen Zügen. Danach telefonierten wir mir der freundlichen Bernadette von Hardheim, um ein finales OK für die Lokation zu bekommen. Nachdem ich alle möglichen Bilder festgehalten hatte, ließ ich mich sogar noch auf eine Partie Fifa auf der Play Station ein. Ich denke dies ist wieder eine Geschichte, welche ich noch Jahre später erzählen kann. Da sitzen Bräutigam und Hochzeitsfotograf auf dem Sofa und schenken sich beim Spielen wirklich nichts. Nach Paddi´s Aussage, habe ich mich gar nicht schlecht geschlagen. Wisst ihr aber was richtig deprimierend ist? Also ich lag 0:2 hinten und Paddi bekam einen Anruf. Er drückte den Pausenknopf und lief mit dem Telefon durch die Wohnung. Fair wie ich bin, hatte ich die Pause deaktiviert und versuchte ohne „Gegner“ weiterzuspielen. Nach 4 Minuten ohne aktiven Gegenspieler habe ich wieder den Pausenknopf gedrückt. Es stand immer noch 0:2 :) !!!!!

 

Nach unserem Zeitplan hätten wir eigentlich ab 10 Uhr bereits Bilder gemacht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die „traurige“ Braut jedoch noch auf dem Weg von TBB nach Altheim. Sassi war so traurig, da es immer noch in Strömen regnete, jedoch konnte ich bereits am Telefon einige aufmunternde Worte an die Braut richten. Gegen 10:30 Uhr machten sich Paddi und Helena dann auf den Weg nach Hardheim, um den Strauß zu holen. Sassi nahm ich auf der Erfelder Straße in Empfang. Albrecht parkte das Auto direkt neben meinem Auto und Sassi zeigte ihre Traurigkeit bereits durch das verregnete Fenster. Dann passierte Folgendes. Wollten mich doch beide davon überzeugen, dass es besser sei, heute keine Bilder zu machen, da die Gefahr, dass das Kleid schmutzig werden könnte, zu groß sei. Zu viele Vorbereitungen würden in den letzten Wochen und Monaten stecken. Hier gab es jedoch ein ganz klares Veto. Ich erinnerte Sassi daran, dass sie nicht die erste Braut sei, welche bei Regen heiratet und dass wir in einer trockenen Lokation noch ganz tolle Bilder machen werden. „Ein Kleid kann man hochheben, im Auto wieder fallen lassen und später beim Bilder machen ohne „Rücksicht auf Verluste“ auch mal so hängen lassen, wie es fällt. Denn dort ist es trocken“

Zwar sagte Albrecht, ich soll es gut sein lassen, da es wohl keinen Wert mehr hat. Hier ließ ich aber nicht locker. Ich bestand darauf, dass Sassi zu mir ins Auto steigt, denn ich wusste genau, dass sie dies ewig bereuen würde. Gott sein Dank setzte ich mich durch und Braut und Fotograf machten sich zwar verspätet, aber wenigstens überhaupt auf den Weg nach Hardheim. Unterwegs sagte ich Sassi, dass sie mir vertrauen soll und dass wir noch richtig gute Bilder machen werden. Und ich kann euch eins sagen, so kam es dann auch.